Eine Lücke in der Raumzeit

Für ein ökonomisches Moratorium

Eine Idee ohne Gewähr

19-03-2020
 

Schon vor einer Woche – ungefähr – propagierte Peter Kabel ein Moratorium für die Börsen. Ich halte das für eine notwendige und hilfreiche Massnahme und verstehe nicht, warum das undiskutiert bleibt. Ich hatte unabhängig die gleiche Idee, aber weitreichender.

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Ich verfüge nicht über genügenden ökonomischen Sachverstand, um meine Idee zu falsifizieren – oder gar zu verifizieren, deswegen habe ich sie zurückgehalten. Jetzt aber denke ich: dann blamier’ ich mich halt; was solls!

Ich bin also nicht beleidigt, wenn mir ein sachkundiger Mensch nachweist, dass das naiv, dumm, contraproduktiv oder gaga ist. Es ist eine Idee, wie kleine Kinder Ideen haben. Mehr nicht.

Ökonomische Krisen haben viele Ursachen; eine der wirkungsmächtigsten ist, dass Kosten weiterlaufen, während Einnahmen wegbrechen. Es wird bereits viel über Hilfszahlungen diskutiert, zunächst als Kredite. Dann aber, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen, Selbständigen und Freiberufler stellt sich die Frage: Wovon könnten die das je zurückzahlen? Als nächstes wurden nicht rückzahlbare Zuschüsse diskutiert. Natürlich kommt da sofort die Gerechtigkeitsfrage auf und irgendein Dödel wird sich vor dem Verfassungsgericht wichtig machen wollen. 

Meine Idee ist zielt auf die Kosten. These: es schadet nicht – oder jedenfalls wenig/er, wenn alle periodischen Kosten ausgesetzt werden: Keine Mietzahlungen, keine Kreditzahlungen, keine Löhne, keine Steuern. 

Die Bundesregierung erlässt ein „spezifisches Notstandsgesetz“ und verhängt ein Zahlungsmoratorium für ALLE regelmässigen, also periodischen Leistungen, sozusagen den kompletten Fixkostenblock. Ein Sachverständigenrat ordnet innerhalb von ... Tagen die Ausführungsbestimmungen, was gehört dazu, was nicht. Geschäftsbanken werden als Durchführungsorgane zwangsverpflichtet: sie unterbinden alle automatisierten Zahlungsströme, Daueraufträge und Lastschriftverfahren. Für den Bestimmungszeitraum werden keine, egal welche, Steuern erhoben (und auch nicht nachgefordert). Egal ob privat oder Unternehmen, Regierung oder Öffentlich Rechtlich, egal ob Löhne oder Mieten, Stromzahlungen oder Versicherungen, egal: alle periodischen Zahlungen pausieren. Der Rechtsweg wird ausgeschlossen.

Es entstehen KEINE Nachforderungen: 

Ein Monat fällt aus, vielleicht zwei, kann sein drei. Kaufen und verkaufen - bleibt wie es ist, es können also Waren produziert, gekauft und bezahlt werden. Leistungen werden be- und abgerechnet. Es wird auch weiter gearbeitet - ohne Lohn! Aber: wer arbeitet, erwirbt Ansprüche, die in einem Zeitraum x, nach der Krise, bedient werden. Der Staat übernimmt alle InfrastrukturKOSTEN, sei es Strom, Wasser, Ver- und Entsorgung, Krankenhäuser …: alle Sachaufwände. Im Prinzip müssen Menschen und Organisationen „nur“ für den täglichen Bedarf aufkommen – weil sie keinen Lohn kriegen, werden ihnen über ihre EC-Karten Kredite bereitgestellt, für die sie „nach der Krise“ einstehen müssen (: nur für den täglichen Bedarf). (Keine Ahnung, wieviele aus dem Raster rausfallen, weil sie keine Bankkonten haben. Aber: die müssen ja auch heute schon Wege haben, ohne klarzukommen …)
Die Regierung beschliesst, wann dieser Zustand beendet wird.

Ich fürchte, dass die Schäden in der Fortführung unserer gegebenen ökonomischen Strukturen sehr viel grösser werden könnten.

Ich kann die Reichweite dieser Idee nicht überblicken. 
Vielleicht ist es nur ein Ansatz, vielleicht muss man die Idee modifizieren, abschwächen, ausbauen. 
Vielleicht ist es blanker Unsinn.