Im Trockeneisnebel

Verallgemeinerungen und Erfahrungen

Pattern und Irrlichter

 

Der Mensch, heisst es, habe eine Nase, zwei Augen, zwei Ohren, ... es gibt Ausnahmen. Gleichwohl werden wir wohl Verallgemeinerungen dieser Qualität akzeptieren. Obwohl ...

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Der deutsche trägt Lederhosen und isst Sauerkraut. Ausnahmsweise. Gelegentlich. Einige. In dieser Angelegenheit reagieren wir empfindlich. Die Verallgemeinerung ist uns entschieden zu amerikanisch - nein, sie disqualifiziert die Verallgemeinerung grundsätzlich. Vorsorglich haben einige daher ein Verallgemeinerungstrauma entwickelt, das sich politisch ausserordentlich korrekt anhört.

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass eine Verallgemeinerung gelegentlich einen Sachverhalt zur Erkennbarkeit übertreibt ODER reduziert. Ob der Erkenntnisgewinn die Ungenauigkeit rechtfertig, ist nicht immer eindeutig. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es darauf ankommt.

Vielleicht können wir uns auch darauf einigen, dass Erfahrungen zu den fundamentalen Änderungstreibern unserer Lebenshaltung gehören. Fragwürdig ist, inwieweit Erfahrungen durch die Generationen transportierbar sind. Vielleicht aber können wir uns wenigstens darauf einigen, dass es sich dramatisch doof anfühlt, anderen taten- oder wortlos dabei zuzuschauen, wie sie "dieselben Fehler noch einmal machen".

Bei Erfahrungen und Verallgemeinerungen geht es um Mustererkennung. Dabei geht es immer um Identität und Abweichung: inwieweit beeinflusst die Abweichung die Zuordnung? Anthropologisch gesehen haben sich die Fertigkeiten der Mustererkennung, wie viele andere zwei- oder mehrschneidige Werkzeuge auch, als hilfreich erwiesen.