Sich mit @YanisVaroufakis auseinanderzusetzen hat einen Vor- und einen Nachteil. Soweit ich sehe, ist seine Position am nächsten an den bestehenden Verhältnissen, ohne dabei darauf zu verzichten, eine (ggf. radikale) Alternative zu diesen zu formulieren (und, siehe DIEM25) auch darauf hinzuwirken.
Rethinking Growth
Varoufakis zu unterstützen heisst
ihn zu kritisieren
Do the right thing
https://www.project-syndicate.org/commentary/kant-not-cant-for-europe-b…
english version below Rethinking growth
Varoufakis bietet damit einen Ansatz für ein breites europäisches Engagement. Auf der anderen Seite hat YV nicht aufgehört, die bestehende Struktur „nur“ gegen den Strich zu denken, aus einer Perspektive der (Um-)Verteilung und „Gerechtigkeit“. Damit kommen wir nicht weiter. Und auch die "Wahrheit" gibt es in vielen "Versionen".
Varoufakis Ausflug in die Politik hat gezeigt, dass die Realität über sehr starke Beharrungskräfte verfügt, die nicht nur in der (ggf. hinterhältigen, aggressiven) Kraft des Gegners zu finden sind, sondern auch in dem dadurch ausgelösten Zweifeln an den Erfolgswahrscheinlichkeiten, an der „Zermürbung/Zersetzung“ des Widerstandswillens im eignen Lager.
Um dieser „Falle“ zu entkommen, braucht es jedoch eine Alternative, die NICHT aus der Perspektive einer Moral, Wahrheit oder Gerechtigkeit argumentiert, sondern vom Standpunkt der Notwendigkeit her. Weil nämlich das Katastrophenpotential der bestehenden Struktur (die 4 Apokalyptischen Reiter: Klima, Migration, Finanzen, Digitalisierung) schon mittelfristig eskaliert, und jedenfalls sich aufschaukelt (so konstatiert der Chef-Klimaforscher der Münchner Rück auf HR-Info ein stetes Anwachsen des Regulierungsbedarfes auf die Rekordsumme von zuletzt 135 Mrd. Euro in 2017), braucht es eine Analyse, die an der Sollbruchstelle der Struktur ansetzt: am Wachstumsdogma.
Dabei reicht es nicht, mit einem „warum können wir nicht einfach …“ platterdings Schrumpfung und Verzicht zu fordern. Die Herausforderung (und diesmal ist es wirklich eine) besteht darin, einen Systemwechsel als denkbar, als „möglich“ zu begründen, ohne beim Wechsel zugleich in eine Periode von Leid und Elend zu explodieren.
english version translated with www.DeepL.com/Translator
Supporting Varoufakis means criticizing him
Getting to grips with @YanisVaroufakis has both advantages and disadvantages. As far as I can see, his position is closest to the existing conditions, without renouncing to formulate a (possibly radical) alternative to them. Plus, see DIEM25, to work towards this as well. Varoufakis thus offers an approach for a broad European commitment. On the other hand, YV has not stopped thinking the existing structure "only" against the grain, from a perspective of (re-)distribution and "justice". We're getting nowhere with that. And also the "truth" exists in many "versions".
Varoufaki's excursion into politics has shown that reality has very strong persevering forces, which are not only to be found in the (possibly sneaky, aggressive) power of the opponent, but also in the resulting doubts about the probabilities of success, the "attrition/decomposition" of the willingness to resist in the own camp.
To escape this "trap", however, an alternative is needed that argues NOT from the perspective of morality, truth or justice, but from the point of view of necessity. Because the catastrophic potential of the existing structure (the 4 apocalyptic riders: climate, migration, finances, digitisation) is already escalating in the medium term, and at any rate is building up (so the Munich Re's chief climate researcher states that the need for regulation is steadily increasing to a record sum of 135 billion euros last year. Euro in 2017), we need an analysis that starts at the breaking point of the structure: the dogma of growth.
It is not enough to simply demand shrinkage and renunciation with a "why can't we...". The challenge (and this time it is really one) is to justify a change of system as conceivable, as "possible", without exploding into a period of suffering and misery at the same time.